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"Work-by-Inclusion" erhält den VDI-Innovationspreis Logistik 2018

Im Rahmen des 27. Deutschen Materialfluss-Kongresses 2018 in Garching verlieh der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) an die Schmaus GmbH den VDI-Innovationspreis Logistik 2018. Prämiert wurde das Logistikkonzept „Work-by-Inclusion®“.

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Transferleitfaden "Work-by-Inclusion"

Im Transferleitfaden zum Projekt "Work-by-Inclusion" finden Sie wichtige Informationen zu:

  • Fördermöglichkeiten für Unternehmen und Menschen mit  Behinderung
  • Nutzen für Anwender
  • Implementierung im Unternehmen
  • Informationen zum Thema Hörbehinderung

Transferleitfaden "Work-by-Inclusion"

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Work-by-Inclusion®

Entwicklung von visuellen Arbeitsmitteln für in Lagerprozessen tätige Gehörlose

"Nicht sehen können, trennt von den Dingen – nicht hören können, trennt von den Menschen." Immanuel Kant

Zielsetzung des Forschungsprojektes

Der Einsatz von schwerbehinderten Menschen in den täglichen Arbeitsprozess ist bei dem sich zeigenden steigenden Fachkräftemangel unumgänglich. Seit Jahren ist das die Schmaus GmbH ein anerkannter Vorreiter bei der Ausbildung und dem Einsatz von Menschen mit Schwerbehinderungen, insbesondere von gehörlosen und gehörgeschädigten Mitarbeiter(-innen) in Lagerwirtschafts- und Kommissionierungsprozessen. Die Schmaus GmbH wird zusammen mit Partnern über ein Modellprojekt des BMAS ein System zur Kommissionierung mit Datenbrille erschaffen.

Dieses Modell gestattet nicht nur eine beleglose Kommissionierung in Lagerprozessen, sondern ermöglicht darüber hinaus den uneingeschränkten Einsatz schwerbehinderter Menschen in den Arbeitsprozess. Neben der Bewältigung der eigentlichen Arbeitsaufgabe geht es um die Entwicklung einer kommunikativen Schnittstelle zwischen Gehörlosen und Hörenden, bspw. für Notfallwarnungen im Alarm- oder Brandfall und für Rufmeldungen. Die technischen Hilfen und das angestrebte Verfahren „Work-by-Inclusion®“ sind für lernende Jugendliche, Männer und Frauen gleichermaßen geeignet. Die Anwendung im Arbeitsprozess führt zu einer Gleichstellung von gehandicapten und nicht gehandicapten Mitarbeitern, da das technische System in gleicher Weise von hörenden und nicht hörenden Mitarbeitern genutzt werden kann.

Der Gehörlose ist nicht mehr außen vor, sondern mittendrin!

Die Entwicklung neuer Hilfsmittel und Verfahren der Kommunikation zwischen gehörlosen und hörenden Menschen und für die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine erfordert ein tiefes Verständnis der besonderen physiologischen Bedingungen von Gehörlosen. Über die gesamte Entwicklungsphase hinweg werden daher Inklusionsexperten und Gehörlose in die Entwicklung einbezogen werden.

WBIVideo

Schaffung von Arbeitsplätzen

Das Konzept „Work-by-Inclusion®“ ist für eine Vielzahl von Anwendern geeignet. Laut Statistik sind ca. 260.000 Arbeitsplätze für Behinderte in Deutschland nicht besetzt (Stand 2014). Bei einem Anteil von etwa 4% Gehörgeschädigten könnten mit dem Einsatz des Konzeptes „Work-by-Inclusion®“ ca. 10.000 neue Arbeitsplätze für Gehörgeschädigte entstehen! Entscheidend ist die Bereitschaft der Unternehmen, (schwer-)behinderte Mitarbeiter einzustellen. Insbesondere bei mittelständischen Unternehmen herrscht ein Manko, was durch die Zahlung der Ausgleichsabgabe ausgeglichen wird. „Work-by-Inclusion®“ ermöglicht den schwerbehinderten Menschen die Chance zur vollständigen Inklusion in die Arbeitsprozesse und gibt Unternehmen die Chance, qualifizierte und hoch motivierte Mitarbeiter zu beschäftigen und somit den Arbeitskräftemangel auszugleichen.

Projektpartner

Das Forschungsprojekt wird innerhalb eines Konsortiums bestehend aus zwei Industriepartnern, der CIM GmbH und der Schmaus GmbH, und dem Lehrstuhl Fördertechnik Materialfluss Logistik (fml) der Technischen Universität München bearbeitet.

Der Lehrstuhl fml der Technischen Universität München bearbeitet Forschungsaufgaben von der öffentlich geförderten Grundlagenforschung über die industrielle Gemeinschaftsforschung bis zu direkten Industrieaufträgen. Am Lehrstuhl wurde bereits die Pick-by-Vision-Technologie entwickelt, welche zu einer Leistungs- und Qualitätssteigerung in der manuellen Kommissionierung führt. Im Projekt ist der Lehrstuhl Konsortialführer, übernimmt die wissenschaftlichen Arbeiten und trägt die Verantwortung für die Entwicklung der Szenarien und Konzepte.

Die CIM GmbH, mit Sitz in Fürstenfeldbruck, entwickelt seit mittlerweile fast 30 Jahren Lagerverwaltungssysteme. Das Unternehmen war bereits in Forschungsprojekte zum Einsatz der Pick-by-Vision-Technologie gemeinsam mit dem Lehrstuhl fml der TU München eingebunden. Die CIM GmbH weist eine umfassende Expertise und langjährige Erfahrung für die Konzipierung von Kommissioniersystemen auf. Im Projekt ist die CIM GmbH für die Entwicklung der Datenbrillen-Software und deren Kopplung zu Lagerverwaltungssystemen zuständig.

Die Schmaus GmbH ist ein Fachhändler und Dienstleister für Büromaterial und weitere Verbrauchsmaterialien und gilt als Initiator des Projektes „Work-by-Inclusion®“. Die Schmaus GmbH beschäftigt selbst Menschen mit Behinderung, insbesondere gehörgeschädigte bzw. gehörlose Menschen, im Logistikcenter in Hartmannsdorf und arbeitet bereits seit mehreren Jahren mit den Integrationsämtern zur Einbindung schwerbehinderter Menschen in den Arbeitsprozess zusammen. Im Projekt stellt die Schmaus GmbH ihr Personal und die Betriebsumgebung bereit, um die Entwicklung des Assistenzsystems voranzutreiben und in einem Pilotbetrieb zu testen.

Anwendungsunterstützung

Das Ingenieurbüro Produkt – Markt – Idee ist ein kreativer Dienstleister für die Entwicklung von Produktideen und deren Umsetzung am Markt. Herr Dr. Türschmann fördert die Praxisorientierung des Projekts und knüpft ein aktives Netzwerk zwischen den Projektpartnern und interessierten Anwendern des Konzepts Work-by-Inclusion®.

 

 

Ansprechpartner

Schmaus GmbH
M.Sc. Ind. Eng. (USA) Dipl.-Logist. Nandor Schmaus
Projektleiter
Telefon: 03722-6088-0
Fax: 03722-6088-50
E-Mail: info@work-by-inclusion.de